Montag, 10. Oktober 2011

Mit dem Ersten nicht eilen, mit dem Zweiten nicht weilen...

Nun endlich kam, rechtzeitig zum Wochenende, mein Weinheber. So hatte ich nun endlich die Möglichkeit, den ersten Abstich vorzunehmen.

Also, wir brauchen folgende Utensilien:


Nicht zwingend, da man auch den alten Gärbehälter nehmen kann, aber ich bevorzuge einen anderen Gärbehälter




Weinheber
Küchentuch zum Pressen
Vinometer zur Bestimmung des Alkoholgehaltes

 
Wie üblich reinige ich zuerst den zukünftigen Gärbehälter mit OXI.


Anschließend wird mittels des Weinhebers der junge Wein unterhalb der Maische und oberhalb der bereits abgesetzten Trubstoffe abgezogen. Dazu waren allerdings mehrere Versuche notwendig, weil sich der notwendige Unterdruck nicht aufbauen wollte oder das Rohr verstopft war.Nicht aufgeben, man kann beim Ansaugen schon ein klitzekleines Schlöckchen probieren (Hicks.?!)

Aber immerhin konnte man schmecken, dass sich etwas Alkohol im Wein zu befinden scheint. Doch dazu später.

Unter dem Abstich eines Weines versteht man eigentlich nur das Umfüllen des Weines aus einem in einen anderen Behälter, wobei gleichzeitig der Trub am Boden getrennt wird. Allerdings stellt der Abstich nicht nur einen einfachen „Fasswechsel“ dar. Bereits seit der Antike ist bekannt, dass sich dieser notwendige Schritt positiv auf den späteren Charakter des Weines auswirkt.

Grundsätzlich sind dafür zwei Dinge verantwortlich. Sauerstoff und Hefegeläger . Zunächst sollte der Wein von dem sogenannten Hefegeläger, das sich mittlerweile auf dem Boden  abgesetzt hat, getrennt werden, da sich bei zu langem Verbleib Geschmack und Qualität negativ verändern. Dieses Sammelsurium aus teilweise abgestorbenen Hefeteilen ist durchaus verderblich. Da aber im abgezogenen Wein noch aktive Hefen befinden, wird die alte Küferegel eingehalten:

Mit dem Ersten nicht eilen, mit dem Zweiten nicht weilen.
Den Wein möglichst lang bei seiner Mutter (Hefe) lassen.

Bei der Art und Weise, wie wir unseren Wein herstellen, wird es unvermeidlich sein, dass der Wein beim Abstich mit Luftsauerstoff in Berührung kommt. Dieser Kontakt hat durch aus positive wie negative Auswirkungen. Spritzige, fruchtige Weine, die sehr empfindlich sind, sollten grundsätzlich ohne Luft abgezogen werden. Schwere Weine dagegen benötigen sogar etwas Luft, um sich richtig zu entwickeln.

Die  Maische und den Trub  fange  ich im Küchentuch auf und presse die Maische vorsichtig aus.

Die Gelegenheit nutze ich, um mit Hilfe eines Vinometers den exakten Alkoholgehalt zu bestimmen. Diese liegt bei knapp 10%-Vol. Für meinen Bordeaux ausreichend, sodass ich nicht nachzuckern muss, was mir sehr entgegen kommt.

Nun befindet sich der abgezogene Wein im neuen Gefäß, Gähraufsatz drauf und nach kurzer Zeit beginnt bereits eine leichte Nachgärung. Nun kann er in Ruhe reifen....







Bleibt noch die gepresste Maische:   
Echt lecker...!! (würg)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen